Die Machart

Schnurengurte erleben zur Zeit berechtigterweise eine wahre Renaissance. Mittlerweile gibt es einige Anbieter, egal ob für Mohair- Alpaka-  Woll- oder Baumwollgurte.

Und doch unterscheiden sie sich alle auch ein wenig in der Machart.

Die von mir gefertigten Gurte wurden unter folgenden Aspekten entwickelt:

– die Schnurenstränge sollen nebeneinander liegen und sich nicht überlappen

– es gibt keine Nähte, die durch das Mohairseil stechen

– alle Fäden werden zwischen den Strängen oder auf der Gurtaußenseite vernäht

– durch eine spezielle Knotentechnik, bilden sie an den Schnallen weniger Verdickungen

– bei v-fömiger Gurtführung müssen auch die Schnallen diesen „Winkel“ weiterführen

Zwei große Reitillustrierte haben bei Gurttestungen jeweils einen Schnurengurt gegen herkömmliche Leder- und Plastikgurte antreten lassen. Im ersten Fall testeten sie einen Baumwollkurzgurt ohne Schnallenpolster. Der Gurt schnitt in der Bewertung leider nicht so optimal ab, da die fehlenden Polster kritisiert wurden. Bei der anderen Illustrierten wurde eine Gurt aus Merinowolle getestet. Hier fanden auch Druckmessungen statt. Zwar konnte der Wollgurt ein wenig punkten – allerdings wies er Druckspitzen an den Schnallenknoten und bei überlappenden Strängen auf.

Ich wünsche mir, dass es einmal einen Test nur über verschiedene Materialien und Macharten der Schnurengurte geben wird. Dann ließen sich die Ergebnisse auch miteinander vergleichen.